Jedes Jahr das Gleiche: Rituale rund um die Weihnachtszeit

Wäre es nicht interessant an Heiligabend mal in die Wohnzimmer verschiedenster deutscher Haushalte zu schauen und zu sehen, was dort passiert? Vielleicht brennt gerade irgendwo der Vogel im Ofen an, anderswo streitet man sich beim Essen über Friedrich Merz und irgendwo schmeißt ein Kind enttäuscht das neue I-Phone über den Tisch, weil es nicht das aktuelle ist. Der Vater schaut immer mindestens genauso überrascht und erstaunt wie die Kinder, wenn sie ihre Geschenke auspacken. Und während alle dem sitzt Oma Inge seelenruhig auf ihrem Platz und genießt still und heimlich den siebten Eierlikör. Die hat vielleicht auch schon die Schnauze voll. Das Ende vom Lied ist jedoch meistens, dass alle mit vollen Bäuchen und manche leicht beschwipst ins Bett gehen. Wenn dann alles ruhig geworden ist, beschwert sich Opa Hoppenstedt auf irgendeinem Fernseher wie in jedem Jahr darüber, dass früher mehr Lametta war. Herrlich, oder?

Jeder Haushalt hat seine eigenen Rituale und Traditionen an den Feiertagen. Oft dreht sich alles ums Essen, ein fester Ablauf für die Bescherung, hier und dort spielt man noch ein paar Brettspiele oder es gibt noch eine Weihnachtsparty mit Bekannten im Anschluss.

Auch wenn das Weihnachtsfest sich um die Geburt von Jesus Christus dreht, gehen längst nicht mehr so viele Bürger und Bürgerinnen in die Kirche. Vor der Pandemie waren es noch rund 23 Prozent, danach sank der Wert 2022 auf nur noch knapp 15 Prozent. Einer der bekanntesten Bräuche ist das Aufstellen und Schmücken des Weihnachtsbaumes. Ob künstlich oder echte Tanne – da scheiden sich nach wie vor die Geister: 43 Prozent geben laut der Plattform Statista an einen echten Baum aufstellen zu wollen. Was die Geschenke angeht, sind die Deutschen gar nicht mal so kreativ. Fast jede zweite Person schenkt einen Gutschein. Na ja, am Ende kann man sich davon wenigstens selbst etwas Gutes tun.

Jetzt ist es ja auch nicht mehr so lang, bis die Kinder gezwungen werden unter dem Tannenbaum Gedichte aufzusagen. Aber dafür gibt es heute wenigstens KI.